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Erdwärme-Zeitung.de | 19. April 2024

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Wie können die Heizkosten gesenkt werden?

Wie können die Heizkosten gesenkt werden?

Die Chance für den Einsatz von regenerativen Energien ist so groß. Niedrige Zinsen können jetzt genutzt werden um die Heizungsanlage zu modernisieren um die zukünftigen monatlichen Kosten zu senken. Aber es ist auch Vorsicht geboten, unreale Einsparungen werden teilweise versprochen. Wie soll man sich richtig verhalten?

Nach dem Kostensenkungsansatz gibt es vier Möglichkeiten die Heizkosten zu senken. Dies sind die Gebäudehülle, die Anlagentechnik, das Nutzerverhalten und der Energie-, bzw. Brennstoffeinkauf. Gehen Sie genau in dieser Reihenfolge bei der energetischen Sanierung Ihres Gebäudes vor. Hilfreich hierbei ist die Ausfertigung eines für alle Gebäude vorgeschriebenen Energieausweises. Der Gesetzgeber lässt hierfür eine bestimmte Zeit zwei Möglichkeiten zu, den verbrauchsorientierten und den bedarfsorientierten Energieausweis. Aber Vorsicht, denn mancher Energieausweis ist sein Geld nicht wert. Ein guter bedarfsorientierter Energieausweis erfordert Sachkunde, Erfahrungen, Sorgfalt, Unabhängigkeit und vor allem Zeit, beginnend bei der Bestandsaufnahme, der Erarbeitung von Sanierungsvorschlägen, der Durchführbarkeit und der Wirtschaftlichkeit.

Die Sanierung der Gebäudehülle bietet vom Dach, Außenwände, Fenster, Türen, Kellerdecke bis hin zur Beseitigung von Undichtheiten und Wärmebrücken viele Ansatzpunkte und nicht immer muss ein Wärmedämmverbundsystem (WVDS) die wirtschaftlichste Lösung sein.

Der Einsatz einer Wärmebildkamera kann manche Schwachstelle zeigen und ist eine gut angelegte Investition. Bedenken Sie, dass eine gut sanierte Gebäudehülle sich nicht nur positiv auf den Energieverbrauch auswirkt, sondern dass Sie sich damit viel kostengünstigere Spielräume für den Einsatz von regenerativen Energien schaffen und dabei auch noch ein besseres Behaglichkeitsgefühl erreichen.

Was die Anlagentechnik betrifft, ist die Nachfrage nach Wärmepumpen, Photovoltaik-, und Solaranlagen ungebrochen. Aber nicht immer erfüllt die neue Technik, die an sie gestellten Erwartungen.

Der neue Wärmeerzeuger z.B. eine Wärmepumpe, macht nur Sinn, wenn dieser optimal zum Gebäude passt. ( Vorlauftemperaturen beachten) Unter ungünstigen Bedingungen kann ein Pelletskessel oder ein BHKW effektiver sein wie eine Wärmepumpe sein.

Ein Patentrezept gibt es nicht und der Trend zur Kombination verschiedener Systeme ist klar erkennbar. Vergleichen Sie immer die angebotenen Varianten und ziehen sie im Zweifelsfall einen neutralen und erfahrenen Planer oder Energieberater hinzu. Vorsicht ist auf jeden Fall bei großmundigen Einsparungsversprechungen und super Leistungskennzahlen oder Wirkungsgraden geboten.

Unser Tipp: Fragen Sie nach Referenzen und tauschen Sie sich mit Wärmepumpen-Anlagenbesitzern aus.

Viele glauben schon durch den Einsatz eines Brennwertkessels, einer Solaranlage oder einer Wärmepumpe ihr Energieproblem lösen zu können. Dabei haben alle drei gemeinsam, dass sie bei niedrigen Vorlauftemperaturen die meisten Einsparungen erzielen.

Trotz ständig verbesserter Anlagentechnik spielt der Mensch auch weiter eine wichtige Rolle. Nur ein Grad weniger Raumtemperatur bedeutet fünf Prozent weniger Heizkosten. Wer seine Raumtemperatur zwanzig Grad anstatt dreiundzwanzig Grad einstellt spart 15 % Heizkosten.

Ein riesiges Potential zur Heizkosteneinsparung und Senkung der Umweltbelastung liegt in der richtigen Einstellung und Anwendung der Umwälzpumpen und Regelungstechnik. Über drei viertel der Anlagen zu denen ich hinzugezogen werde, sind nicht richtig eingestellt. Die meisten Anlagenbetreiber und auch einige Wartungsmonteure können die Heizkennlinie einer witterungsgeführten Regelung nicht einstellen oder entsprechend dem Gebäude und den Heizflächen anpassen und korrigieren. Dabei sind oft nur wenige Handgriffe von Nöten und man kann sofort einiges sparen.

Was den Einkauf der Brennstoffe betrifft, so helfen sich erfreulicher Weise zum Beispiel viele Anlagenbetreiber von Ölkesseln durch Einkaufsgemeinschaften. Aber auch bei Gas und Strom gibt es durch Anbieterwechsel noch viele Reserven.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es trotz ständig steigender Energiepreise keinen Grund zur Panik gibt. Lassen Sie sich nicht von der gegenwärtigen Euphorie, schnell etwas tun zu müssen oder unbedingt Fördermittel abzufassen, anstecken und zu unüberlegten voreiligen Schritten verleiten. Vergessen Sie dabei vor allem bei anstehenden notwendigen Investitionen die deutsche Mentalität „Geiz ist geil„, denn gute Qualität und gute Leistungen bekommt man nun mal nicht geschenkt.

Möglichkeiten Heizkosten zu sparen und die Umwelt zu entlasten gibt
es eine Menge. Viele kompetente und seriöse Architekten, Planer und Fachleute aus dem SHK-Handwerk zeigen Ihnen den Weg, das richtige Konzept speziell für Ihr Gebäude zu finden und überlegt zu handeln.

Redaktion von Erdwärme-Zeitung.de Hans-Jürgen Seifert überarbeitet am 25.03.2014 Silvio Klenner Artikel aus 2009

 

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