Was kosten Erdwärmesonden?
Gute Wärmepumpenheizungen mit Erdwärmesonden (Sole/Wasser-Wärmepumpe) als Wärmequelle kosten im Neubau bei durchschnittlich großen Einfamilienhäusern (Wärmebedarf bis ca. 6 KW) nur etwas mehr als eine Öl- oder Gasheizung mit Solarkollektoren oder eine Luftwärmepumpe. Die jährlichen Betriebskosten von Sole/Wasser-Wärmepumpen sind im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen oder einer Luft/Wasser-Wärmepumpe bedeutend geringer.
Eine Wärmepumpenheizung erspart zudem einen Tankraum, einen Kamin, einen Ölbehälter, die Wartung, den Kaminkehrer und die Stromkosten für den Brenner.
Die Anschaffungskosten für Luftwärmepumpen gegenüber Solewärmepumpen sind günstiger, weil keine Investitionskosten für die Wärmequelle – Erdwärme (Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren, Brunnen etc.) anfallen. Es müssen jedoch Kosten für Fundamente und einen frostfreien Kondensatablauf etc. berücksichtigt werden.
Der Anschaffungspreis verschiedener Wärmepumpensysteme ist aber nicht das wichtigste Entscheidungskriterium. Die jährlichen Betriebskosten müssen unbedingt berücksichtigt werden.
Die Luftwärmepumpe (Wärmequelle Außenluft) hat bei sehr tiefen Lufttemperaturen eine geringere Effizienz und somit sehr hohe Betriebskosten. Zudem haben Luftwärmepumpen Einsatzgrenzen, welche je nach Wärmepumpentyp bei -15, -20, oder -25°C (Zusatzheizung erforderlich) Außentemperatur liegen. Diese müssen unbedingt beachtet werden. In vielen Regionen werden diese Einsatzgrenzen oft unterschritten. Hohe Energiekosten können die Folge sein. Gefrorene Kondensatabläufe, mit Eis beschlagene laut rotierende Lüfterflügel, nicht abgetaute Verdampfer und viel zu geringe Heizleistungen (kalte Räume) können bei Nichtbeachtung der Einsatzgrenzen für einigen Frust oder gar zum Totalausfall der Luftwärmepumpe sorgen.
Die Mehrkosten für eine von der Außentemperatur unabhängige Wärmequelle (Erdwärmesondenanlage) machen sich im komfortablen und sicheren Betrieb von Sole/Wasser-Wärmepumpen bemerkbar. Durch geringe Betriebskosten amortisiert sich die Wärmequelle nach wenigen Jahren. Zukünftige Strompreiserhöhungen, Kosten für die Antriebsenergie einer Wärmepumpe, wirken sich nur im geringen Umfang auf die Betriebskosten aus, da der größte Anteil der benötigten Heizenergie aus der Wärmequelle gewonnen wird.
Beispielkosten: Erstellung einer Erdwärmesonde (Quelle: Erdwärme & Bohrtechnik GmbH Sachsen)
- Baustelleneinrichtung: 550-750 Euro
- Bohrarbeiten, Erdwärmesondeneinbau, Bohrloch verpressen: 42 Euro je Bohrmeter
- Zuschlag thermisch verbessertes Verpressmaterial: 3-5 Euro je Bohrmeter
- Genehmigungsgebühren Landratsamt: 150-400 Euro
- Genehmigungsgebühren Bergrecht (tiefer 100m): 90 Euro
- Bohrgutentsorgung: 300 Euro je Container
- Tiefbauarbeiten (Sondengräben): 60 Euro je Meter
- Frostschutz, Sole, Wärmeträger: 1,50 Euro je Liter
- Verteilerschacht PE ohne Verteiler: 320 Euro
- Sondenverlängerung und Verteiler je Sonde: 590 Euro
- Absperrung im Hausanschlussraum: 160
Beispiel: Gesamtkosten Erdwärmeanlage 2x90m
Was kostet eine Wärmequelle? Unser Rechenbeispiel beschreibt die Kosten für eine Wärmequelle mit zwei 90m tiefen Erdwärmesondenbohrungen. Unser Beispiel entspricht einer Gebäudeheizlast inkl. aller Zuschläge für Warmwasser und Sperrzeiten von etwa 10 KW und Bohrungen im Festgestein mit einer mittleren Entzugsleistung von ca. 45 Watt je Bohrmeter.
Die Kosten für eine Erdwärmesondenanlage (2x90m) betragen ca. 13.800 Euro inkl. MwSt. (Baustelle in Sachsen, Festgestein, Baustelleneinrichtung, Bohrarbeiten, Bohrgutentsorgung, Verteilerschacht, Verteileranlage, Übergabe im Hausanschlussraum mit 2 Kugelhähnen, Anlage mit Wärmeträger befüllt, Gebühren Landratsamter nicht enthalten (Beispielpreise 2019 der Firma Erdwärme & Bohrtechnik GmbH Sachsen )
Erdwärme-Zeitung.de 2019
Quelle der Info-Grafik von der Seite www.bafa.de
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